PRODUKTE UND TRENDS AUSSENSPIEGEL MOTORRÄDER: REPARATURKOSTEN Aktuelle Schadenanalyse von CarGarantie ABBILDUNG 1: SCHADENREGULIERUNGSSUMME GEBRAUCHTMOTORRÄDER ABBILDUNG 2: SCHADENREGULIERUNGSSUMME NEUMOTORRÄDER 9,8 9,1 7,8 5,3 5,3 Motor Elektrische Anlage Getriebe Kraftstoffanlage Fahrwerk Bremsanlage Kühlsystem Kraftübertragung 3,8 Karosserie Lenkung Komfortelektrik 2,5 2,2 2,2 Sicherheits-Systeme 1,3 Differential Abgasanlage 0,8 0,8 Fahrdynamik 0,1 % 25,0 23,9 e i t n a r a G r a C © 11,4 8,3 Motor Elektrische Anlage Getriebe Fahrwerk Kühlsystem Kraftstoffanlage Karosserie Bremsanlage Kraftübertragung Lenkung Komfortelektrik Sicherheits-Systeme Abgasanlage 6,4 5,7 5,1 3,4 2,6 1,8 1,5 0,9 0,7 Prozent Differential 0,5 Fahrdynamik 0,1 27,4 24,1 e i t n a r a G r a C © Prozent 0 5 10 15 20 25 0 5 10 15 20 25 30 Einmal jährlich wertet CarGarantie die Bestände ihrer Motorrad- Garantieversicherungen aus, um die schadenanfälligsten und kostenintensivsten Bauteile zu identifizieren und die durchschnittlichen Reparaturkosten zu errechnen. Für die Schadenanalyse wurden ausgelaufene Ge- braucht- und Neumotorrad-Anschlussgarantien aller Marken und Modelle aus dem vergangenen Jahr mit Laufzeiten zwischen 12 und 36 Monaten ausgewertet. Die Krisen der letzten Jahre und die damit zusammen- hängenden Preissteigerungen machen auch vor dem Bike-Sektor nicht halt. Nach Jahren des Anstiegs betra- gen die durchschnittlichen Reparaturkosten mittlerweile knapp 452 Euro pro Reparatur. Hierdurch steigt das finan- zielle Risiko für Biker*innen und den Handel deutlich an. Der Bike-Handel sollte daher rechtzeitig die notwendi- gen Maßnahmen treffen, um sich gegen das voraussicht- lich weiter anwachsende Risiko abzusichern. Nachdem hierbei erst vor drei Jahren Motor als teuerstes Bauteil die Schwelle von 400 Euro überschritten wurde, zeigt sich, dass sich der Anstieg ungebremst fortsetzt: Mittlerweile betragen die durchschnittlichen Reparaturkosten für einen Schaden an einem Motorrad mehr als 450 Euro. Wie bereits im Vorjahr ist sowohl bei gebrauchten als auch bei neuen Motorrädern der Motor für die teuers- ten Schäden verantwortlich. Bei Gebrauchtmotorrädern beträgt der Anteil des Motors an allen Schadenregulie- rungskosten 25 % (Vorjahr: 24,7 %), bei neuen Bikes sogar 27,4 % (Vorjahr: 28,1 %). Auf Platz 2 folgt in beiden Fällen die elektrische Anlage mit einem Anteil von 23,9 % bei gebrauchten und 24,1 % bei neuen Motorrädern (Vorjahr: 22,9 % bzw. 23,0 %). Auf dem dritten Platz steht das Ge- triebe, das bei gebrauchten Bikes für 9,8 % aller Kosten verantwortlich ist (Vorjahr: 10,7 %), bei neuen Bikes für 11,4 % (Vorjahr: 9,4 %). Elektrische Anlage besonders anfällig Dass der Motor besonders kostspielige Reparaturen erfor- dert, zeigt auch ein Blick auf die Verteilung der Schaden- häufigkeit. Obwohl der Motor sowohl bei gebrauchten als auch bei neuen Bikes für mindestens ein Viertel der Kosten verantwortlich ist, liegt er bei der Schadenhäufig- keit mit einem Anteil von 12,3 % (gebrauchte) bzw. 13,6 % (neue) nur auf Platz 2 (Vorjahr: beides 12,6 %). Das Bauteil mit der höchsten Schadenanfälligkeit ist die elektrische Anlage. Bei Gebrauchtmotorrädern ist sie für 26,5 % aller Schäden verantwortlich (Vorjahr: 27,2 %), bei Neumotor- rädern für 27,0 % (Vorjahr: 26,0 %). Auf Platz 3 steht bei Ge- brauchtmotorrädern in diesem Jahr die Kraftstoffanlage mit 11,6 % (Vorjahr: 10,3 %), bei Neumotorrädern mit 9,8 % das Getriebe (Vorjahr: 10,1 %). Etwas früherer Schadeneintritt Einige Unterschiede zum Vorjahr zeigen sich beim Zeitpunkt des Schadeneintritts. Traten im Vorjahr bei Gebrauchtmotorrädern noch 68,2 % der Schäden inner- halb der ersten 5.000 Kilometer auf, stieg dieser Wert im Jahr 2021 auf 72,1 %. Auch bei der Auswertung nach Tagen zeigt sich ein kleiner Anstieg: 2021 wurden 7,8 % aller Schäden innerhalb der ersten 30 Tage gemeldet, 2020 waren es 7,0 %. Thomas Geyer, Leiter Bike CarGarantie: „Obwohl sich die meisten Werte im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig geändert haben, sind die durchschnittlichen Reparaturkosten in den letzten Jahren massiv angestiegen. Die Gründe sind in den vergangenen zwei Jahren zu suchen: Chipmangel, Lieferschwierigkeiten und Inflation aufgrund der Corona-Pandemie haben alle ihren Teil dazu beige- tragen. Aktuell ist ein Ende des Trends noch nicht absehbar. Für den Bike-Handel ist das eine zusätzliche Herausforde- rung, die es zu meistern gilt. Besonders vor dem Hinter- grund der kürzlich erfolgten Gesetzesänderungen, etwa zum Gewährleistungsrecht mit der verdoppelten Frist bis zur Beweislastumkehr, ergeben sich hohe finanzielle Risiken. Erst kürzlich hat CarGarantie in Erwartung dieser Her- ausforderungen die beliebte BikeGarantie modernisiert. Mit dem neuen Label BIKE Protection kann sich der Bike- Handel optimal gegen Gewährleistungsansprüche absi- chern, das finanzielle Risiko minimieren und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit spürbar erhöhen.“ 6