2 TOP THEMA Eine Auswertung der Statistiken der Versicherungsbestände von CarGarantie zeigt, dass die durchschnittlichen Reparaturkosten bei Fahrzeugschäden wieder ansteigen. Nachdem die Kosten im Vorjahr stabil geblieben waren, verzeichnet die Analyse der aktuellsten tie aussenspiegel Aktuelle Auswertung von CarGarantie zur Schadenverteilung Reparaturkosten steigen deutlich Für die Untersuchung wurden 750.349 ausgelaufene Gebrauchtwagen-Garantien und 229.898 ausgelaufene Neuwagen-Garantien mit einer Laufzeit von 12, 24 und 36 Monaten ausgewertet. Die Garantien decken hierbei sämtliche Marken und Modelle ab. Insgesamt verwaltet CarGarantie über 2,1 Millionen Garantieverträge und ar- beitet mit mehr als 23.000 spezialisierten Fachhändlern zusammen. Daten eine deutliche Erhöhung. Reparaturen werden teurer Die durchschnittlichen Reparaturkosten zeigten im Jahr 2017 einen sprunghaften Anstieg: Sie erhöhten sich von 502 auf 514 Euro pro Schadenfall, der höchste Zuwachs seit Jahren. Abbildung 1: Schadenregulierungssumme Gebrauchtwagen Motor 24,2 % Kraftstoffanlage (inkl. Turbolader) 17,7 % Getriebe 11,7 % Elektrische Anlage 10,9 % Klimaanlage 7,5 % Komfortelektrik 5,7 % Kühlsystem 5,4 % Lenkung 4,0 % Kraftübertragung 2,6 % Abgasanlage 2,2 % Bremsanlage 2,1 % Karosserie/Innenraum 1,5 % Sicherheits-Systeme 1,4 % Differential 1,3 % Fahrwerk 1,2 % Fahrdynamik 0,6 %% 0 5 10 15 20 25 Abbildung 2: Schadenregulierungssumme Neuwagen Kraftstoffanlage (inkl. Tcrbolader) 20,3 % Motor 18,9 % Getriebe 12,3 % Elektrische Anlage 11,3 % Klimaanlage 6,6 % Kühlsystem 5,3 % Komfortelektrik 4,7 % Lenkcng Kraftübertragcng Bremsanlage Karosserie/Innenracm 4,1 % 3,9 % 2,5 % 2,3 % Abgasanlage 2,2 % Differential 2,1 % Fahrwerk 1,6 % Sicherheits-Systeme 1,5 % Fahrdynamik 0,4 % 0 5 10 15 20 25 Zurückführen lässt sich dies auf die immer höhere tech- nische Komplexität heutiger Fahrzeuge. Neuwagen ver- fügen über immer ausgeklügeltere Assistenzsysteme, die den Fahralltag deutlich erleichtern. Ein komplexes System erfordert bei einem Defekt jedoch auch einen höheren Reparaturaufwand. Da im Laufe der Zeit immer mehr moderne Systeme auch im Gebrauchtwagen- Bereich ankommen und Gebrauchtwagen häufiger unter Schäden an kostenintensiven Bauteilen leiden, steigen die Kosten in beiden Bereichen stark an. Verantwortlich für die meisten Kosten ist im Gebraucht- wagen-Bereich weiterhin der Motor, der mit 24,2 % erneut besonders hohe Werte aufweist (Vorjahr: 22,9 %). Auf Platz 2 und 3 folgen wie schon im Vorjahr die Kraftstoffanlage inklusive Turbolader sowie das Ge- triebe, beide mit sehr geringen Rückgängen im Anteil am Schadenbetrag (Kraftstoffanlage: –0,4 % auf 17,7 %; Getriebe: –0,2 % auf 11,7 %). Platz 4 und 5 nehmen unverändert elektrische Anlage und Klimaanlage ein. Auch bei den Neuwagen zeigt sich ein deutlich höherer Anteil des Motors an der Schadengesamtsumme als im Vorjahr. Während der Spitzenreiter, die Kraftstoffanlage, mit 20,3 % (2016: 20,2 %) quasi unverändert ist, steigt der Motor auf Platz 2 mit einem Anteil von 18,9 % – ein Plus von 3,1 %. Das Getriebe auf Platz 3 verzeichnet dafür ei- nen moderaten Rückgang um 1,4 % auf 12,3 %. Wenige Änderungen bei der Schadenhäufigkeit Die hohen Kosten eines Motorschadens werden beson- ders deutlich, wenn man die Schadenhäufigkeit betrach- tet. Bei Gebrauchtwagen finden sich auf Platz 1 und 2 unverändert die Kraftstoffanlage mit 19,7 % (2016: 19,6 %) und die elektrische Anlage mit 17,3 % (2016: 17,7 %). Mit 11,2 % (2016: 10,9 %) folgt der Motor erst auf Platz 3. Bei Gebrauchtwagen ist also etwas mehr als jeder zehnte Schaden ein Motorschaden – dennoch sind diese für na- hezu ein Viertel der entstandenen Kosten verantwortlich. Die Schadenhäufigkeit bei Neuwagen unterscheidet sich auf den ersten beiden Plätzen wenig vom Vorjahr: Auf Platz 1 liegt auch hier weiterhin die Kraftstoffanlage (+0,7 % auf 22,3 %), gefolgt von der elektrischen Anlage (+0,6 % auf 18,1 %). 2017 findet sich auf Platz 3 jedoch die Komfortelektrik (+1,1 % auf 8,8 %), während das Kühl- system einen Rückgang von 2,6 % auf 8,7 % verzeichnet. Gebrauchtwagen: Früher Schadeneintritt Schäden an Gebrauchtwagen treten nach Laufleistung gemessen früher ein als im Vorjahr: Der Anteil der Schä- den bis 15.000 km steigt in jeder Kategorie, wobei mit 33,2 % (2016: 31,7 %) ein Drittel der Schäden während der ersten 5.000 km auftritt. Alles in allem verändert sich die Statistik der Schäden während der ersten 25.000 km jedoch nicht, da die Kategorien bis 20.000 und bis 25.000 km einen Rückgang verzeichnen. Bei den Neuwagen zeigt sich ein im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändertes Bild: Hier kommt es in 30,3 % der Fälle während der ersten 25.000 km zu Schäden (2016: 31,7 %). In der zeitlichen Einordnung treten sowohl bei Ge- braucht- wie auch bei Neuwagen die Schäden früher auf: 83,3 % der Gebrauchtwagen (2016: 81,7 %) und 54,9 % der